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Wassili Semjonowitsch Lanowoi
(16. Januar 1934 – 28. Januar 2021)
Lanowois Eltern hatten in Strimba (Gebiet Odessa) eine Landwirtschaft, gaben diese jedoch aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse und grassierender Hungersnöte Anfang der 1930er Jahre auf und zogen zu Verwandten nach Moskau, wo der kleine Wassili am 16. Januar 1934 geboren wurde. Seine Eltern arbeiteten seit ihrem Umzug in einem Moskauer Chemiewerk. Zwei Tage nach dem faschistischen Überfall auf die Sowjetunion kam es in diesem Werk zu einem folgenschweren Unfall. Lanowois Eltern überlebten, waren jedoch fortan Invaliden. Einen Tag zuvor war der siebenjährige Wassili zu seinen Großeltern nach Strimba gefahren – ein unglücklicher Zufall, der sein Leben verändern sollte, denn kurze Zeit später marschierten mit den Nazis verbündete Rumänen in Strimba ein. Einer der Soldaten feuerte aus Spaß zwei Maschinengewehrsalven dicht neben Wassilis Kopf ab. Aufgrund dieses traumatischen Ereignisses entwickelte der Junge einen schweren Stotterfehler, den er erst Jahre später überwinden konnte.
Im Alter von 13 Jahren begann Wassili Lanowoi damit, Schauspielunterricht zu nehmen. Er schloss die Schule mit Auszeichnung ab und schrieb sich 1953 in der Fakultät für Journalistik an der Moskauer Staatsuniversität ein, nur um nach einem halben Jahr auf die Schtschukin-Theaterhochschule zu wechseln. Er sollte diese Entscheidung nie bereuen.
Seinen ersten schauspielerischen Erfolg feierte Lanowoi 1954 mit der Hauptrolle in dem sowjetischen Film „Das Reifezeugnis“. 1957 schloss er sein Studium ab und trat dem Ensemble des Wachtangow-Theaters bei.
Lanowois Talent war außergewöhnlich. Kein Wunder, dass er bald zu einem der bekanntesten Filmschauspieler der Sowjetunion aufstieg. Er spielte in etlichen namhaften Filmen mit, so z.B. in „Wie der Stahl gehärtet wurde“ (1956), „Das purpurrote Segel“ (1961), „Rette sich, wer kann!“ (1961) oder auch den Klassikerverfilmungen „Krieg und Frieden“ (1966) und „Anna Karenina“ (1967). Für seine schauspielerischen Leistungen erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter jene als „Volkskünstler der RSFSR“ (1978) oder 2019 mit dem Titel „Held der Arbeit der Russischen Föderation“.
Wassili Lanowoi war am 21. November 1998 und am 20. Mai 2000 zu Gast im DRKI.
Lanowoi-foto