Die Partnerstädte Dresden und St. Petersburg vereinen nicht nur den Weltruhm der Kulturhauptstädte, sondern auch die schrecklichen Wunden, die der Zweite Weltkrieg in ihrer Geschichte hinterlassen hat. Am 13. Und 14. Februar 1945 unternahmen die Westalliierten eine Reihe von Luftangriffen auf den Großraum der Stadt Dresden, Hauptstadt Sachsens. Als Folge deren wurde die historische Innenstadt fast völlig zerstört. Der bekannte Autor und Regisseur Alexei Denisov hat 2006 für den Fernsehsender „Kultura“; einen Dokumentarfilm „Dresden. Chronik der Tragödie“ gedreht. Mitglieder unseres Instituts haben aktiv bei der Schaffung des Filmes geholfen. Bei der Veranstaltung zu diesem Trauerdatum versammelten sich im Dresdner Deutsch- Russischen Kulturinstitut Vertreter von politischen Parteien und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, um mit der Ansicht des russischen Dokumentarfilmers auf diese globale Tragödie vertraut zu werden und anschließend zu diskutieren. Während der Diskussion über den Film äußerten die Diskussionsteilnehmer ihre Besorgnis über die angespannte militärische Lage in Europa.
Die Fläche der Zerstörungszone war viermal größer als in Nagasaki nach dem Atombombenabwurf der Amerikaner am 9. August 1945. Die Bombenangriffe zerstörten bis zu 75-80% des Wohngebiets in der Stadt. Gleichzeitig war der den Industriebetrieben entstandene Schaden geringer. Der Eisenbahnknotenpunkt und eine Brücke über die Elbe waren unbeschädigt geblieben. Der Eisenbahnverkehr wurde nach zwei Wochen wieder in Betrieb genommen. Truppentransporte fuhren sogar schon nach wenigen Tagen wieder. Laut der Analyse, die die historische Abteilung der US-Luftwaffe verbreitete, wurden 25.000 Menschen getötet, laut offiziellen Angaben der historischen Abteilung der britischen Royal Air Force – mehr als 50 Tausend Menschen. Später behaupteten die Westalliierten, der Überfall auf Dresden sei eine Reaktion auf die auf der Jalta-Konferenz von 1945 angeblich geäußerte Bitte des sowjetischen Kommandos, den Eisenbahnknotenpunkt der Stadt zu vernichten. Wie aus den freigegebenen Protokollen der Jalta-Konferenz folgt, die zum ersten Mal im Dokumentarfilm des Regisseurs Alexei Denisov gezeigt wurden, hat die UdSSR niemals die anglo-amerikanischen Verbündeten gebeten, Dresden während des Zweiten Weltkriegs zu bombardieren. Die sowjetische Führung hat um den Angriff auf die Eisenbahnknotenpunkte Berlin und Leipzig gebeten, was die Verlegung von etwa 20 Deutschen Divisionen und etwa 30 weiteren Divisionen von der Westfront zur Ostfront zu Grunde hatte. Gerade darum wurden Roosevelt und Churchill schriftlich gebeten. Nach Kriegsende wurden die Ruinen von Wohnhäusern, kulturhistorischen Bauten und Kirchen abgerissen. Anstelle von Innenstadt gab es nach der Enttrümmerung nur noch eine Fläche mit denmarkierten Grenzen ehemaliger Straßen und Gebäude. Die Neubebauung und Restaurierung desStadtzentrums dauerte über 40 Jahre, bis heute laufen noch die Bauarbeiten zur Rekonstruktion von historischen Gebäuden auf dem Neumarkt.