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Institutionelle Förderung 2018

  • Beitrags-Autor:

An die Stadträte
im Kulturausschuss der Landeshauptstadt Dresden

Dresden, 27.November 2017

Institutionelle Förderung 2018

Sehr geehrte Damen und Herren,

zufällig haben wir von der Vorlage zur Kommunalen Kulturförderung der Institutionellen Förderung 2018 und der drohenden Kürzung um fast 25% für das Deutsch-Russische Kulturinstitut e.V. erfahren. Weder haben die Mitglieder der Facharbeitsgruppe noch des Kulturbeirats noch der Verwaltung mit uns darüber gesprochen bzw. uns vorgewarnt. Eine Kürzung ist für unseren Verein existenzgefährdend, da wir unsere Mietzahlungen vor allem durch die institutionelle Förderung tätigen. Die genauen Gründe für die Kürzung sind uns nicht bekannt.

Im heutigen kurzen Telefonat mit der Integrations- und Ausländerbeauftragten Frau Winkler habe ich über eine inhaltliche Neuorientierung gesprochen, die sie in ihrer Stellungnahme … vorschlägt. Wir sind bereit, mit Unterstützung der Stadt die Ausrichtung unserer Arbeit im Interesse der Stadt Dresden gemeinsam zu besprechen und zu realisieren. Wir stimmen dem Vorschlag von Frau Winkler, uns personell bei der Neuausrichtung bei gleichbleibender Fördersumme wie 2017 zu unterstützen, zu.

Wir haben uns im letzten und diesen Jahr bewusst neuen Kulturkreisen und Zielgruppen geöffnet: Hochrangige Gäste aus den muslimisch geprägten Republiken Tatarstan und Baschkortostan waren bei uns zu Besuch. Außerdem haben wir mit syrischen Flüchtlingen, die Russisch sprechen bzw. Interesse an der russischen Kultur haben, wertvolle Kontakte geknüpft und mit ihnen gut besuchte literarische und musikalische Abende veranstaltet! Exkursionen mit Einheimischen, Migranten und Flüchtlingen in diesem Jahr dienten einem wahren Austausch zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen!

Wir engagieren uns aktiv bei dem Erhalt des Sowjetischen Garnisonfriedhofs und fördern die Gedenkkultur auch bei Jugendlichen – so nehmen wir seit vielen Jahren erfolgreich bei dem Projekt Spurensuche der Sächsischen Jugendstiftung teil! Des Weiteren bieten wir jüdischen Zuwanderern aus dem russischsprachigen Raum, die Berufsmusiker sind, eine Plattform für ihren Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt. Wir haben unsere Arbeit erweitert und wollen dies auch in Zukunft fortsetzen. Unsere Arbeit ist in Zeiten der schwierigen politischen Großwetterlage ein wertvoller Einsatz für den interkulturellen Zusammenhalt und die Begegnung zwischen den Völkern.

Wir bitten Sie, die Förderung für 2018 mindestens auf dem Niveau von 2017 zu belassen. Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wolfgang Schälike
Vorstandsvorsitzender des DRKI e.V.