Am 1. Juni 2016 fand im DRKI ein Abend zum tatarischen Nationaldichter Gabdulla Tukaj in Anwesenheit des tatarischen Präsidenten Rustam Minnichanow statt.
Gabdulla Tukaj (1886-1913) gilt als der tatarische „Puschkin“. Anlässlich seines 130. Geburtstags veranstaltete der Verein Tatarlar-Deutschland e.V. gemeinsam mit dem DRKI einen poetisch-lyrischen Abend. Die Besonderheit: Der Präsident der Republik Tatarstan Rustam Nurgalijewitsch Minnichanow war gemeinsam mit seiner Delegation aus Politik- und Wirtschaftsvertretern zu Gast und verleihte dem tatarischen Abend einen wahren Glanz. Minnichanow war auf Einladung des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich zu einem Wirtschaftsforum nach Dresden eingeladen worden. Direkt nach seinem Anflug abends kamen der Präsident und seine Delegation ins DRKI – ihre erste Veranstaltung auf sächsischem Boden. Der DRKI-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Schälike begrüßte den hohen Gast und die zahlreichen tatarischen, russischen und deutschen Gäste, bevor der tatarische Präsident selbst noch einige Worte des Dankes an die Anwesenden richtete und über die Bedeutung Tukajs für sein Volk sprach. Anschließend führte die Co-Vorsitzende von Tatarlar-Deutschland Venera Vagisova auf Russisch durch den Abend und erzählte vom schwierigen Leben des Nationalpoeten und seiner besonderen Lyrik. So war Tukaj u.a. Vollwaise gewesen. Er war ein Bewunderer und Freund Puschkins, verstand sowohl Tatarstan als auch Russland als Heimat und war ein aufrichtiger Patriot. Seine Beziehung zu Puschkin, seine Liebe zur tatarischen Heimat sowie seine Russlandbewunderung sind in seinen Gedichten spürbar.
Der Lieblingsdichter der Tataren verarbeitete viele volkstümliche Themen, weshalb seine Gedichte Volksweisen ähneln. Die Gäste im DRKI kamen in den Genuss, diese Gedichte Tukajs nicht nur auf Russisch, sondern auch auf Tatarisch zu hören – oftmals in musikalischer Form. Rustam Asajew und Reseda Galimova verzauberten mit ihren eindrucksvollen Stimmen das Publikum. Ergreifend wurden sie von Rustam Rachmatullin (Bajan), Mussa Malikov (Klavier) und Aliya Vodovozova (Querflöte) begleitet. Ildar Kiyamov trug auf sehr authentische Weise Tukajs Gedichte auf Tatarisch vor. Für die deutschen Besucher wurde zeitgleich die deutsche Übersetzung, die DRKI-Praktikant Fabian Schnelle erstellt hatte, auf die Leinwand projiziert. Der Co-Vorsitzende von Tatarlar-Deutschland Boris Dianov übersetzte live die Reden ins Deutsche. Im Saal des DRKI wurden außerdem Bilder mit Motiven aus Tukajs Gedichten von tatarischen Kindern aus Chanty-Mansijsk ausgestellt.
Unter den zahlreichen geladenen Gästen waren der Generalkonsul der Russischen Föderation in Leipzig Wjatscheslaw Logutow, der Leiter des Russischen Hauses in Berlin Botschaftsrat Oleg Ksenofontov, der Referatsleiter für Internationale Beziehungen der Sächsischen Staatskanzlei Thomas Horn, die Ausländerbeauftragte der Landeshauptstadt Dresden Kristina Winkler, die Leiterin des Dresdner Goethe-Instituts Kristina Pavlovic, die Leiterin der Samstagsschule Raduga Nina Bauer sowie Mitarbeiter, Mitglieder und Freunde des DRKI sowie Tataren und russische Gäste aus ganz Deutschland anwesend.
Nach dem gelungenen Abend und Geschenkeaustausch ging es zum gemeinsamen Fototermin in den Vereinsgarten, wo sich alle Gäste kurz mit dem Präsidenten austauschten, bevor dieser mit seiner Delegation in Polizeibegleitung zum nächsten Termin fuhr.
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