Alexander Moiseewitsch Gorodnizki, Barde
geboren: 10. März 1933
Gorodnizki wurde in Leningrad geboren und wuchs in einer jüdischen Familie auf. Seine Kindheit war geprägt von Hunger, Kälte und hunderttausendfachem Tod in der belagerten Stadt Leningrad.
1957 schloss Gorodnizki sein Studium an der Fakultät für Geophysik in Leningrad ab und wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter am heutigen Gramberg-Institut für Maritime Geologie und Rohstoffvorkommen. Er nahm an zahlreichen Forschungsexpeditionen teil und ist einer der Entdecker der Kupferlagerstätten von Igarskoje.
Von 1969 bis 1972 leitete Gorodnizki das Labor für Maritime Geophysik am Institut für Arktis-Geologie, danach wechselte er an das Shirshov-Institut für Ozeanologie in Moskau. Er lehrte als
als Professor an der Moskauer Lomonossow-Universität sowie an der Universität Dubna und entwickelte unter anderem ein Modell zur Beschreibung der petromagnetischen Struktur des Mittelozeanischen Rückens (1997).
Außerhalb der Wissenschaften ist Gorodnizki vor allem als Liedermacher und Sänger bekannt. Lange Zeit konnten seine Lieder jedoch nur im Samisdat, d.h. im Selbstverlag, erscheinen.
Neben Wladimir Wyssozki oder Alexander Galitsch zählt Gorodnizki zu den Begründern des Autorenliedes. Gorodnizki komponierte und sang seine Lieder mehrere Jahrzehnte lang ohne Instrumentalbegleitung. Erst später begann er, auch Gitarre zu spielen. Die meisten seiner Lieder basieren auf persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen.
Gorodnizki besuchte das DRKI am 7. November 1998 und am 27. Februar 2000.