Eugen Drewermann, Theologe, Schriftsteller und Friedensaktivist
geboren: 20. Juli 1940
Eugen Drewermanns Lebens- und Wirkungsweg ist in jeder Beziehung außergewöhnlich. Dies beginnt schon mit seinem Elternhaus und seiner Ausbildung: Sein Vater war Protestant, seine Mutter Katholikin, und obwohl die Familie nicht reich war (Drewermanns Vater war Bergmann), ermöglichten sie dem jungen Eugen den Besuch des Gymnasiums in Hamm. Es folgten ein Studium in Philosophie und Katholischer Theologie (1960 bis 1965) und schließlich im Jahre 1966 die Priesterweihe. Sein Wirken als Priester währte jedoch nur kurze Zeit, denn schon 1968 begann Drewermann eine Ausbildung in Neopsychoanalyse im Asklepios Fachklinikum Tiefenbrunn. Nach Abschluss dieses zweiten Studiums arbeitete er unter anderem als Studentenseelsorger, Subsidiar und Psychotherapeut, nach seiner Habilitation in Katholischer Theologie auch als Hochschuldozent. Seine Thesen über den Weg des Menschen zum Heil, zum Begriff der Sünde und vielen anderen Themen der christlichen Dogmatik führten den streitbaren Theologen und Friedensaktivisten zunehmend in Konflikt sowohl mit der kirchlichen Obrigkeit als auch mit dem „System Kirche“ an sich. Die Suspension als Priester und sein daraufhin erklärter Kirchenaustritt waren die Folge. Heute gilt Drewermann als einer der wirkmächtigsten Kirchenkritiker unserer Zeit. Aber nicht nur das: Seit vielen Jahrzehnten setzt sich Drewermann sowohl in seinen Schriften als auch als Redner auf Demonstrationen sowie in Vorträgen und Talkshows unerschrocken für Frieden und Völkerverständigung ein – auch gegen den sogenannten „Mainstream“.
Drewermann besuchte das DRKI am 28. Januar 2001.