Die jährlich stattfindenden „Deutsche Woche in Sankt Petersburg“ wurde dieses Jahr maßgeblich vom Freistaat Sachsen, wie schon 2015, gestaltet. Außerdem feiert dieses Jahr die Städtepartnerschaft zwischen Dresden und St. Petersburg ihr 60-jähriges Bestehen. Die 18. Deutsche Woche fand vom 22. Bis 29. April im Rahmen des Deutschlandjahres 2020/2021 statt.
Schon 2015 nahm das DRKI e.V. aktiv an der damals 12. Deutschen Woche teil. Als Höhepunkt gestaltete sich die feierliche Übergabe von 38 Originalgravüren des Dresdners Künstlers Hermann Naumann an das Dostojewski-Museum, die er schon in den 50-ger Jahren für die Buchillustrationen von Dostojewski Roman „Erniedrigte und Beleidigte“ sowie für „Der Idiot“ geschaffen hatte. Der Künstler konnte aus gesundheitlichen Gründen selbst nicht anreisen, die Arbeiten wurde von seiner Frau Helga Luzens und Dr. Wolfgang Schälike dem Museum als Geschenk übergeben.
An der diesjährigen Deutschen Woche nahmen der Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Schälike sowie Alexander Jaryzhko, Vorstandsmitglied und ständiger Vertreter des DRKI in Sankt Petersburg teil. Es begann am 23.04. mit einem Empfang in der Gouverneursresidenz zum 60-jährigen Jubiläum der Partnerschaft zwischen Dresden und Sankt Petersburg. Zahlreiche alte und neue Kontakte wurden geknüpft. Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert nahm aus den Händen des Stellvertretenen Gouverneurs Jewgenij Grigorjew zwei im Laufe des Abends geschaffene Kunstwerke als Geschenk für die Stadt in Empfang.
Am nächsten Tag wurde unsere Ausstellung „Berühmte Sachsen in Russland“ im Rahmen des Konzertprogramms in dem Loft „Sewkabel“ mit Auftritten von:
Still in the Woods (https://www.facebook.com/still.in.the.woods (Leipzig),
ÄTNA (https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84tna_(Band) (Dresden) und dem
Label „Raster“ https://en.wikipedia.org/wiki/Raster-Noton (Chemnitz) und
DAVE-Festival https://www.dave-festival.de/ (Dresden) präsentiert. Das Konzertprogramm wurde vom Freistaat Sachsen und der Agentur tristan Production veranstaltet.
Die erste Fassung der Ausstellungstexte hat vor Jahren im Rahmen einer Arbeitsförderung Norbert Landsberg verfasst, die weiteren inhaltlichen Ergänzungen und Übersetzung ins Russische oblag Natalia Zagorskaia, die Endfassungen, Korrekturen in Deutsch und Russisch erfolgte mit Unterstützung von Hannelore Georgi. Die Grafische Arbeiten führte Viktor Bauer aus. Die Herstellung der Plakate erfolgte durch das deutsche Generalkonsulat in Sankt Petersburg. Diese Ausstellung in zwei Sprachen kann in Russland auf Wanderschaft gehen. Unser Partner in St. Petersburg der Koordinator von Baltic Rally (BalticRally.ru) Igor Scherbakov hat Unterstützung zugesagt, er hat die Ausstellung abgebaut und lagert für uns in der Partnerstadt.
Am 26. April fanden im Dostojewski Museum drei Veranstaltungen statt. Auf unsere Vermittlung und Unterstützung hielt Prof. Birgit Harreß, Vizepräsidentin der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Salzburg, tätig als Professorin für Slawische Literaturwissenschaft an der Universität Leipzig, einen Vortrag „Die Neuwerdung des Menschen im Dostojewski Roman „Schuld und Sühne“. Der Vortrag wurde in Russisch von einer Petersburger Schauspielerin vorgetragen und Prof. Birgit Harreß Online zur Diskussions- und Fragestunde über Internet zugeschaltet. Isolde Matkey moderierte professionell die Veranstaltung. Dr. Wolfgang Schälike, Vorstandsvorsitzender des DRKI e.V. stellte den Veranstaltungs-teilnehmenden die Vorhaben des Instituts im Dostojewski-Jubiläumsjahr 2021 vor. Aufmerksame Zuhörer und Fragesteller beider Veranstaltungen waren u.a. die Direktorin sowie der Stellvertretender Direktor des Museums Dr. Natalia Aschimbajewa und Dr. Boris Tichomirov.
Dieser Tag wurde im Dostojewski-Museum mit einem 1,5-stündigen Gesprächskonzert „Wahnsinn und Musik. Fjodor Dostojewski zum 200. Jubiläum“ abgeschlossen. Das Vereinsmitglied Natalia Nikolaeva-Scheffler aus Berlin las Ausschnitte aus Dostojewskis unvollendetem Roman „Njetotschka Neswanowa“ und begleitete sie musikalisch am Klavier aus Werken von Bach, Beethoven, Mendelssohn, Liszt, Rachmaninow, Rebikow und Nino Diaz. Es war ein würdiger Abschluss der Veranstaltungen im Museum.
26. April: Natalia Nikolaeva-Scheffler Gesprächskonzert „Wahnsinn und Musik. …“