Das DRKI arbeitet künftig mit der Präsidentenbibliothek Boris Jelzin (St. Petersburg) zusammen: Am 20. Juni 2017 wurde im Russischen Zentrum der Zugriff auf den elektronischen Lesesaal der Bibliothek vorgestellt und eröffnet. Künftig besteht die Möglichkeit, Zugriff auf über 510 000 digitalisierte Dokumente zur russischen Geschichte, Kultur, Wissenschaft und Bildung zu erhalten.
Eine vierköpfige Delegation war extra zu diesem Ereignis nach Dresden gekommen und stellte die Bibliothek vor: Julia Selivanova, Leiterin der Linguistischen Abteilung, erläuterte, was die Bibliothek sammelt: 2009 als rein digitale Bibliothek mit Status einer Nationalbibliothek gegründet, hat die Bibliothek bisher über 510 000 Dokumente digitalisiert, über 141000 Dokumente sind frei übers Internet zugänglich. Die Bibliothek sammelt nicht nur literarische Zeugnisse, sondern auch Archivmaterial und Museumsgegenstände, und arbeitet mit 350 Partnern zusammen. Frau Selivanova stellte einige Dokumente zu berühmten Russen, die in Sachsen gelebt hatten, vor – dieses Material ergänzt sich hervorragend zur langjährigen Arbeit des DRKI, die russischen Spuren in Dresden zu dokumentieren. Hier gibt es einige Anknüpfungspunkte für die weitere Zusammenarbeit. Die Delegation hatte einen Tag zuvor außerdem das Dresdner Stadtarchiv besucht und dort einige Dokumente angesehen.
Programmiererin Olga Preobrazhenskaya erläuterte den Zugriff auf den elektronischen Lesesaal sowie die verschiedenen Suchfunktionen. Der Benutzer kann die Dokumente als hoch aufgelöste jpg-Datei lesen, aber nicht speichern. Lesesaal-Mitarbeiterin Ekaterina Krasnoshlykova stellte die Möglichkeiten des Benutzeraccounts vor. Außerdem sprach sie über verschiedene Projekte, die die Bibliothek anbieten, u.a. Web-Seminare, Foto-Wettbewerbe, Kinoklubs und multimediale Seminare, die auf der Webseite und in den gängigen Social Media-Kanälen zugänglich sind.
In Russland befinden sich 220 Zentren mit Zugang zum elektronischen Lesesaal, im Ausland sind es bisher 24, Dresden ist der 25. Standort. Außerdem hat die Bibliothek eine Filiale in Tjumen, von der die Bibliothekarin Olga Bystrova nach Dresden mitgekommen war.
Die DRKI-Vorstandsvorsitzenden Dr. Wolfgang Schälike und Vitaliy Kolesnyk bedankten sich bei der Delegation und beim Petersburger Vereinsmitglied Alexander Yaryshko, der erheblichen Einfluss auf das Zustandebringen der Kooperation gehabt hatte.
Unter den Gästen war u.a. Dr. Danuta Springmann, Mitarbeiterin der Städtischen Bibliotheken in Dresden, die nach der Veranstaltung zusammen mit der Delegation zum neuen Standort der Dresdner Stadtbibliothek im Kulturpalast fuhr.