Professor Rolf-Dietrich Keil (Slawist)
(8. Januar 1923 – 17. Dezember 2018)
Rolf-Dietrich Keil wurde am 8. Januar 1923 in Berlin geboren. Als Soldat erlebte er die Schrecken des Krieges in all ihrer Grausamkeit. Erst 1950 kehrte er aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück.
Die Geschwindigkeit, mit der er sein Slawistik-Studium absolvierte, ist atemberaubend – gerade so, als wollte er die verlorenen Jahre nachholen. 1954, nur vier Jahre nach seiner Immatrikalution, verteidigte er Keil bereits seine Doktorarbeit, und noch ein Jahr später begleitete er Bundeskanzler Konrad Adenauer als Dolmetscher auf einer Moskau-Reise. Von 1955 bis 1962 arbeitete er als Lektor an der Universität Hamburg, danach bis 1974 als Leiter der Lehrabteilung Ost der Bundeswehr-Sprachenschule. 1974 erreichte ihn der Ruf auf eine Professur an die Universität Bonn, wo er bis zu seiner Emeritierung 1988 lehrte und forschte. Professor Rolf-Dietrich Keil schenkte uns bedeutende Übersetzungen der Werke Puschkins, Pasternaks, Turgenjews und anderer russischer Poeten. 1987 gehörte er zu den Mitbegründern der Deutschen Puschkin-Gesellschaft e.V., der er bis zu seinem Tod als Ehrenpräsident vorstand. Anlass der Gründung war übrigens der 150. Todestag des genialen Dichters.
Als Mitbegründer und Ehrenpräsident der Puschkin-Gesellschaft nahm Professor Rolf-Dietrich Keil selbstverständlich an der am 12./13. Juni 1999 Dresdner Goethe-Institut ausgerichteten Puschkintagung teil und besuchte dabei auch das DRKI. Ein weiteres Mal konnten wir ihn am 13. Mai 2002 im Rahmen eines Puschkin-Abends begrüßen.