Wjatscheslaw Glebowitsch Kuprijanow
geboren: 23. Dezember 1939
Kuprijanow ist ein bekannter zeitgenössischer Dichter und Übersetzer aus Nowosibirsk. Nach der Schule absolvierte er ein dreijähriges Studium an der Militärischen Hochschule für Marineingenieure (1958-1960). Das in dieser Zeit entstandene satirische Gedicht „Wasilij Birkin“, in dem er das Leben der Kadetten thematisierte, erregte das Missfallen seiner Vorgesetzten und konnte erst 35 Jahre später mit Unterstützung des damaligen Vizepräsidenten von Rosatom, einem ehemaligen Absolventen dieser Hochschule, veröffentlicht werden.
Kuprijanow wandte sich daraufhin dem Fremdsprachenstudium an der Moskauer Hochschule für Fremdsprachen zu. Hier begann er, sich auf Übersetzungen der Werke deutscher Dichter zu spezialisieren, aber er schrieb auch eigene Gedichte – die ersten erschienen 1962 in der „Moskowskaja Prawda“.
Im deutschsprachigen Raum wurde Kuprijanow zunächst vor allem aufgrund seiner einfühlsamen Übersetzungen von Rainer Maria Rilke, Friedrich Hölderlin, Paul Celan, Erich Fried und anderen deutschen Dichtern bekannt, doch bald erregten seine Gedichte auch auf der internationalen Bühne Aufmerksamkeit.
Kuprijanow wurde mehrfach ausgezeichnet, so u.a. mit dem Mazedonischen Literaturpreis 1987 oder 1986 mit dem Europäischen Literaturpreis in Jugoslawien. Außerdem ist er Mitglied im Russischen und Serbischen Schriftstellerverband. Heute lebt Kuprijanow in Moskau.
Kuprijanow besuchte das DRKI am 13. Juni 2001, am 17. Juni 2005 sowie am 23. März 2011.