Professor Roland Opitz (Slawist)
(23. Mai 1934 – 1. Januar 2015)
Roland Opitz wurde in Stollberg im Erzgebirge geboren und studierte Slawistik – zunächst ein Jahr in Leipzig, dann fünf Jahre an der renommierten Lomonossow-Universität. Nach seinem Studienabschluss arbeitete er 18 Jahre lang (von 1957 bis 1975) als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Karl-Marx-Universität Leipzig. In dieser Zeit entstanden – neben vielen anderen wissenschaftlichen Arbeiten – seine Dissertation über Michael Lermontow (1962) und seine Habilitationsschrift über Leonid Leonow (1972). Drei Jahre nach Abschluss der Habilitation wurde Opitz zum Professur für Russische Literatur und Literaturtheorie an seiner Heimatuniversität berufen. Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit an der KMU Leipzig gab Roland Opitz am Leipziger Johannes R. Becher Institut Seminare zur russischen Literatur, und zwar bereits seit 1967. Von 1987 bis 1990 war er zusätzlich Direktor des Verlags Philipp Reclam jun. Leipzig.
Die Wende markierte auch in Roland Opitz‘ Leben eine Zäsur, aber er hatte gewissermaßen Glück: Opitz erhielt den Ruf auf die Professur für Russische Literatur an der Humboldt-Universität Berlin. Hier blieb er bis zu seiner Emeritierung 1997. Aber auch danach dachte Roland Opitz noch lange nicht daran, die Hände in den Schoß zu legen. Von 1999 bis 2003 übernahm er die Präsidentschaft der Deutschen Dostojewski-Gesellschaft.
Professor Roland Opitz‘ wissenschaftlicher Nachlass umfasst unzählige Aufsätze und Abhandlungen, darunter u.a. „Fjodor Dostojewskij. Weltbild und Werkstruktur“ (2000) und „Krise des Romans?“ (1984). Außerdem ist er Herausgeber wichtiger Ausgaben von Lermontow, Leonow, Aitmatow, Dostojewski und anderen.
Professor Opitz besuchte das DRKI am 7. November 2001.