Irina Nikolaewna Poljanskaja
(22. Februar 1952 – 31. Juli 2004)
Poljanskaja wurde in Kasli, einer kleinen Stadt im Ural, geboren. Ihr Vater war unter Stalin in „Ungnade“ gefallen, aber man konnte und wollte nicht auf seine Fähigkeiten als Wissenschaftler verzichten. In einem abgeschlossenen, speziell für Wissenschaftler vorgesehenen Lager arbeitete er an einem Atomprojekt.
Nach ihrem Studium an der Rostower Schauspielschule sowie dem Gorki-Literaturinstitut in Moskau arbeitete Poljanskaja als Konzertpianistin, Schauspielerin, Krankenschwester, Zeitungskorrespondentin und Redakteurin in verschiedenen Zeitschriften. Sie gehörte zu einer Gruppe junger Schriftstellerinnen, die sich „Neue Amazonen“ nannten und Ende der 1980er Jahre von Kritikern als Teil des ideologisch-ästhetischen Trends der „neuen Frauenprosa“ in der modernen russischen Literatur eingeordnet wurden. Poljanskaja brachte mehrere Romane und Erzählbände heraus, die auch in den USA, Frankreich, Deutschland, Japan und Indien erschienen. Für ihre Werke gewann Poljanskaja mehrere Preise, darunter den Leipziger Literaturpreis „Lege Artis“ 1995 und den Preis der Zeitschrift „Novy Mir“ 1997.
Irina Poljanskaja besuchte das DRKI am 25. März 2000.