Wjatscheslaw Iwanowitsch Polunin, sowjet.-russ. Clown, Schauspieler und Regisseur
geboren: 12. Juni 1950
Wjatscheslaw Polunin wurde am 12. Juni 1950 in der Kleinstadt Nowosil (Gebiet Orlowsk) geboren. Nach der Schule schrieb er sich in Leningrad zum Ingenieursstudium ein, merkte aber bald, dass seine wahren Talente und Neigungen in einem gänzlich anderen Metier lagen. Es gelang ihm, am Staatlichen Leningrader Institut für Kultur zum Studium aufgenommen zu werden, und hier brachte er es schließlich auch bis zum Abschluss.
Bereits 1968 – Polunin hatte sich gerade erst immatrikuliert – gründete er das Pantominentheater „Lizedei“, das in den 1980er in der gesamten Sowjetunion bekannt wurde. Besonders die Nummern „Asisjai!“ und „Nissja“ kannte man überall. Sein erster Fernsehauftritt – er lief zur besten Sendezeit, nämlich im Neujahrsprogramm des Jahres 1981 – trug nicht unwesentlich zur wachsenden Popularität des meisterhaften Clowns dar.
In den schicksalhaften Monaten des Jahres 1989, als das Licht der Hoffnung die Herzen der Menschen in Ost und West durchdrang, rief Polunin Künstler aus aller Welt zusammen, um mit ihnen in einer Friedenskarawane von Moskau nach Paris zu reisen. Überall, wo sie hinkamen, gaben sie Straßenaufführungen.
Außerdem war Polunin einer der Gründungsväter der „Akademie der Narren“, die in den Jahren 1993 und 1994 das Festival „Baby-Dury“ im Moskauer Kinozentrum veranstaltete. 1991 wirkte er als Artist im kanadischen Zirkus „Cirque du Soleil“ mit. Bekanntheit erlangte vor allem seine „Slava’s Snowshow“, die seit der Premiere in Russland 1993 in 50 weiteren Ländern aufgeführt wurde. Polunin begeisterte die Menschen jedoch nicht nur als Clown und Schauspieler. In Filmen wie „Tolko w mjusik-cholle“ (1980), „Ubit drakona“ (1988) und anderen stellte er seine Fähigkeiten als Regisseur überzeugend unter Beweis. Für seine herausragenden künstlerischen Leistungen wurde Wjatscheslaw Polunin vielfach geehrt. Stellvertretend für die Preisen und Auszeichnungen seien der Triumph Lifetime Achievement Award (1999), der Laurence Olivier Award für die beste schauspielerische Leistung 1998 oder der Golden Nose Prize des Internationalen Clown-Festivals in Barcelona 1995.