Rachmaninow-Fest

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Am 20. März 2016 wurde im Rahmen des Rachmaninow-Festes der symbolische Grundstein für ein künftiges Rachmaninow-Denkmal in Dresden gelegt. Aus diesem Anlass fand im DRKI eine literarisch-musikalische Matinee statt, bei der die Gäste sich der Persönlichkeit und dem Werk des großen russischen Komponisten Sergej Rachmaninow nähern konnten.

Die Familie von Rachmaninow verbrachte drei Winter in der sächsischen Hauptstadt (von 1906 bis 1909). Der Komponist genoss ein ruhiges, zurückgezogenes Leben hier und fühlte sich bald in der Florenz an der Elbe heimisch. In seinen Briefen erinnerte sich Rachmaninow nostalgisch an diese Zeit voller Harmonie und Inspiration für ihn: „Wir leben hier still und bescheiden […] wir sehen keinen und kennen niemanden. Die Stadt selbst gefällt mir sehr: sehr sauber, sympathisch und viel Grün in den Gärten. […]“ (1906). Eine der berühmtesten Sinfonien, die zweite Sinfonie, sowie viele seiner späteren Werke komponierte Rachmaninow in Dresden. Im Jahr 1909 kehrte Rachmaninow, ein Familienversprechen haltend, nach Russland zurück. Der Abschied von der Stadt fiel ihm schwer. In einem Brief an seinen Freund und Lehrer Sergej Tanejew offenbarte er sein Betrübnis: „Wie schön ist es hier in Dresden, Sergej Iwanowitsch! Und wenn Sie wüssten, wie traurig ich bin, dass ich hier den letzten Winter verbringe!“ (1909). Die Konzerttouren und Gastspiele führten ihn aber immer wieder nach Sachsen zurück, er besuchte hier die Verwandten und nahm aktiv am Stadtleben teil und unterstützte finanziell die russisch-orthodoxe Gemeinde in Dresden.

In diesem Jahr entschloss sich das DRKI, die Idee des bekannten russischen Dirigenten Michail Jurowski, ein Denkmal zu Ehren Sergej Rachmaninows in Dresden zu errichten, zu unterstützen und die Initiative dazu zu ergreifen.

In der Matinee traten das Vokal Duo „L‘Anima Lirica“ (Maria Möller und Anna Ryndyk), begleitet am Klavier von Oleg Pilchen, und der Dresdener Schriftsteller Klaus Funke auf. Während das Vokal-Duo das Publikum mit romantischen Klängen von Rachmaninow-Romanzen begeisterte, eröffnete Klaus Funke mit seiner Rachmaninow-Trilogie den Gästen ein fesselndes Mosaik aus den Höhen und Tiefen vom Schicksal dieses großen Musikers. Zum allersten Mal stellte er den zweiten, noch unveröffentlichten Band der Trilogie „Auszug aus einem fremden Lande“ vor. Nach dem Konzert lief im Institut der Dokumentarfilm des russischen Fernsehsenders „Kultura“, der sich mit Rachmaninow und seinem Leben in Dresden auseinandersetzt. Wie immer wurde den Gästen ein traditionelles russisches Essen angeboten.

Die Matinee endete in einer festlichen Stimmung und in der Hoffnung auf eine erfolgreiche und baldige Errichtung des Denkmals.