Thomas Reschke (Übersetzer)
geboren: 4. Juni 1932
Thomas Reschke darf mit Fug und Recht zu den bedeutendsten Übersetzern russischer Literatur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bezeichnet werden. Geboren und aufgewachsen in Danzig, floh er mit seiner Familie Anfang 1945 gen Westen und landete in Ludwigslust. Hier legte Thomas Reschke 1951 das Abitur ab, um sich sodann an der Berliner Humboldt-Universität für ein Slawistikstudium einzuschreiben. Von seinem Studienabschluss 1955 bis 1990 arbeitete Reschke als Lektor und Redakteur bei den Verlagen „Volk und Welt“ sowie „Kultur und Fortschritt“. Seit 1956 machte er sich als Übersetzer russischer Literatur einen Namen; nach 1990 wurde die Übersetzungstätigkeit zu seinem Hauptberuf.
Im Laufe der Jahrzehnte übersetzte Reschke weit mehr als 100 Romane und Theaterstücke, aber auch Kinder- und Jugendbücher. Weithin bekannt wurde er vor allem für seine einfühlsamen Übersetzungen der Werke Michail Bulgakows. Daneben verdanken wir ihm Boris Pasternaks „Doktor Schiwago“, Übersetzungen der Werke Jewgeni Jewtuschenkos, Bulat Okudschawas und vieler anderer bedeutender Autoren.
Für sein bedeutendes Schaffen wurde Thomas Reschke sowohl zu DDR- als auch zu BRD-Zeiten mehrfach geehrt, so 1975 mit dem F.-C.-Weiskopf-Preis, 1987 mit dem Maxim-Gorki-Preis des Sowjetischen Schriftstellerverbandes und 2000 gar mit dem Bundesverdienstkreuz.
Am 3. Dezember 2001 besuchte Thomas Reschke das DRKI zusammen mit A. Pristawkin anlässlich einer Lesung.
Reschke-foto