Spurensuche 2020 - Unvollendete Geschichte


27 Jugendgruppen aus allen Teilen Sachsens, darunter das Team des DRKI e.V., beteiligten sich in diesem Jahr an „Spurensuche“. Das Thema unseres Projektes lautete „Unvollendete Geschichte: Schicksale der Deutschen aus der ehemaligen UdSSR“. Als „Russlanddeutsche” werden die Nachfahren von Siedlerinnen und Siedlern aus dem deutschsprachigen Mitteleuropa bezeichnet, die sich seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in verschiedenen Regionen des Russischen Reiches angesiedelt haben. Heutzutage leben viele von den „Russlanddeutschen“ unter uns in Dresden. Jede Familie hat ihr einmaliges Schicksal, das tief in der Geschichte verwurzelt ist. Im Laufe des Projektes trafen wir uns mit Menschen, die wir lange kennen, aus dem Freundeskreis des Deutsch-Russischen Kulturinstitutes e.V. Mit Natalia Saevitsch (geborene Schwabenland) erforschte unser Team die Geschichte ihrer Familie, die 1767 dem „Einladungsmanifest“ der Zarin Ekaterina II. folgend, nach Russland kam und sich in der Kolonie Straub an der Wolga ansiedelte. Die Jugendlichen haben mit verschiedenen Quellen gearbeitet: Karte der Deutschsiedlungen an der Wolga; Fotos der Urgroßeltern von 1915;  Skizze der Ansiedlung Neu Straub (1941), gemacht aus der Erinnerung heraus; Ausschnitt aus der Zeitung mit dem Foto des Großvaters Alexander Schwabenland, der zum „besten Mähdrescherführer“ ernannt wurde. Eduard Schwabenland (84 Jahre alt), erzählte in einem Interview, wie die Familie nach Sibirien deportiert wurde. Das Erforschen der Geschichte der Familie Batz hat das Team zu großer Überraschung gebracht. Die Vorfahren von Eugen Batz stammten aus der Nachbarkolonie an der Wolga – Kleinstraub.
In diesem Jahr musste vieles an die herausfordernde Situation angepasst werden. Die Sächsischen Jugendgeschichtstage als Höhepunkt der gesamten Projektlaufzeit konnten leider nur digital stattfinden. Unser Team hat zum Jugendgeschichtstag am 20. November 2020 einen Film und eine Broschüre als Präsentation der Projektergebnisse vorbereitet. Diese kann man auf unserer Homepage abrufen.

Projektergebnisse