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Stellungnahme zum Statement des Netzwerkes Kultur Dresden vom 4. März 2022

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Die Mitglieder des Deutsch Russischen Kulturinstituts e.V.  sind „einheimische“ Dresdner, mit unterschiedlichen politischen Ansichten, wie alle anderen Bürger auch. Russen, Ukrainer und Menschen aus anderen Teilen der früheren Sowjetunion, die schon lange hier leben. Unter den tragischen Umständen eines Krieges kommt dem Institut eine umso größere Bedeutung zu, um im Interesse unseres Gemeinwesens einer gesellschaftlichen Spaltung entgegen zu wirken. Mit unserer Arbeit unterstützen wir in unserem Bereich eine lebendige Demokratie, die auch die in Deutschland Zugezogenen einschließen muss. Wir wirken gegen jede Form von Fremdenhass. Gegen Hetze und Propaganda setzen wir einen lebendigen Dialog.

„Wir Sprecher:innen des Netzwerkes verurteilen den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Unsere Solidarität gilt dem ukrainischen Volk, allen in der Ukraine lebenden Menschen, den aus diesem Land Geflohenen und Fliehenden sowie den sich mutig gegen diesen Angriffskrieg stellenden Russinnen und Russen.“

Wir sind dem Frieden verpflichtet – Krieg ist keine Lösung! Unsere Vereinsmitglieder leisten humanitäre Hilfe für Flüchtlinge, sie begleiten sie zu Sammelstellen und versorgen sie mit Gegenständen. Die Dostojewski-Bibliothek kann ihnen bei praktischen Fragen im Zusammenhang mit der Übersetzung aus dem Ukrainischen oder Russischen vom/ins Deutsche helfen. Unser Programm haben wir der politischen Lage angepasst. Aus Trauer um die Kriegsopfer haben wir die Winterendfeier „Masleniza“ mit der russischen Schule Raduga und das Konzert am 8. März abgesagt. Das geplante Fest auf der Festung Königstein zum 350. Geburtstag von Peter I., der bekanntlich enge Beziehungen zu August dem Starken hatte, wurde erst einmal auf 2023 verlegt.

In Dresden leben bis zu 8.000 russischsprachige Neubürger, die bezüglich der derzeitigen Situation verunsichert sind und zum Teil sogar Russophobie befürchten. Vor diesem Hintergrund planen wir, zusammen mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Rundtischgespräche zu organisieren. Wenn staatlicherseits die deutsch-russischen Beziehungen auf Eis gelegt sind, darf sich das nicht auf die Menschen auswirken, die in Deutschland zusammenleben. Wir werden alles daransetzen, dass sie sich als Teil unserer demokratischen Gesellschaft fühlen, In diesem Sinne dürfen wir uns in diesen Zeiten nicht zurücknehmen. Im Gegenteil: Wir sehen uns in größerer Verantwortung als je zuvor.