Die Mitglieder des Deutsch-Russischen Kulturinstituts e.V. trauern über den Verlust von Walerija Schälike, die an der Gründung des Deutsch-Russischen Kulturinstituts e.V. in Dresden beteiligt und viele Jahre dessen Seele und Herz war.
Walerija Schälike wurde am 18. Januar 1937 in Woronesch in der UdSSR geboren. Sie begann ihre Karriere als Programmistin am Moskauer Luftfahrtinstitut, wo sie ihren zukünftigen Ehemann Wolfgang Schälike, einen jungen Spezialisten aus der DDR und heutigen Vorstandsvorsitzenden des DRKI e.V., kennenlernte. Ein Leben lang waren sie unzertrennlich. Im Mai 1993 wurde Walerija Schälike zur Mitbegründerin des Deutsch-Russischen Kulturinstituts (DRKI) und trug in den folgenden Jahren zum Ausbau des Dialogs zwischen der russischen und deutschen Kultur bei.
Sie war wesentlich beteiligt an der Organisation von Lesungen und Buchpräsentationen, Treffen mit deutschen und russischen Schriftstellern, Dichtern, Schauspielern, Theater- und Filmschaffenden, Fotoausstellungen, Symposien und Diskussionsrunden zu politischen Themen, Musikabenden und Filmvorführungen, Chören und Folkloreensembles. In diesen Jahren waren berühmte russischsprachige Schriftsteller und Dichter wie Chingis Aitmatov, Evgeny Yevtushenko, Daniil Granin, Bella Akhmadulina, Bulat Okudzhava, Anatoly Pristavkin, Viktor Erofeev, Friedrich Hitzer, Peter Goss, Andrei Bitov, Vitaliy Wulf, der Schauspieler Vasily Lanomeov, Walery Zolotukhin, Lyudmila Chursina, Valentina Talyzina, die Kosmonauten Vladimir Polyakov, Vitaliy Sevastyanov, Valery Polyakov und Yuri Baturin. Daneben waren viele Politiker, Journalisten und Abgeordnete zu Gast im DRKI.
Walerija Schälike leitete das Projekt zum 185. Geburtstag von Fedor Dostoewskij. Im Rahmen von diesem wurde am 10. Oktober 2006 am Ufer der Elbe zwischen dem sächsischen Landtag und dem Internationalen Kongresszentrum das Denkmal für den großen russischen Schriftsteller enthüllt. Der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, und die Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt nahmen an der Eröffnungsfeier des Denkmals teil.
Von der Russischen Föderation wurde Walerija Schälike für ihre aktive Arbeit im Bereich Kultur mit der Puschkin-Medaille ausgezeichnet. Sie ist Autorin eines Buches über die Geschichte der Russisch-Orthodoxen Kirche des „Heiligen Simeon vom wunderbaren Berge“ in Dresden sowie der Dokumentarfilme „Russische Spuren in Dresden“ und „Neue russischen Spuren in Dresden“ auf Russisch und Deutsch.
Walerija Schälike bleibt ewig in unseren Herzen und wir alle werden Ihr Andenken bewahren.