Wladimir N. Wasiljew
geboren: 8. August 1967
Wladimir Wasiljew gehört zu den produktivsten russischsprachigen Autoren der Gegenwart. In seiner Autobiographie erwähnt er, dass er bereits im zarten Alter von dreieinhalb Jahren Lesen lernte und er seit frühester Kindheit ein Faible für das Phantastische, Utopische hatte. Bis heute, so Wasiljew, sei Fantastische und Utopische Literatur seine einzige Lektüre.
Die Faszination für den technischen Fortschritt und die Vorstellung „Was wäre wenn?“ waren vermutlich ein Grund für seine Entscheidung für ein Studium der Luftfahrttechnik in Kiew, das er jedoch nicht zu Ende brachte, sondern „auf mystische Weise“ (wie er selbst schreibt) an der SPTU landete und fortan Funktechnik und Computertechnik studierte. Nach der Ableistung des obligatorischen, zweijährigen Wehrdiensts in der Turkmenischen SSR schloss er sein Studium an der SPTU ab, arbeitete einige Monate bei der Eisenbahn, merkte jedoch bald, dass dies auf Dauer kein Leben für ihn war. Wasiljew quittierte also den Dienst und führte für die nächsten sieben Jahre (von Sommer 1990 bis Herbst 1997) ein unstetes Leben. Nikolajew, Kiew, Moskau, Piter, Riga, Jewpatorija, Jalta, Winniza, Charkow, Magnitogorsk, Wolgograd….Nirgends hielt es ihn lange. Die Hände in den Schoß legte Wasiljew jedoch nicht – im Gegenteil: er war sogar sehr produktiv! Von Ende der 1980er Jahre bis 2003 erschienen mehr als 35 Bücher. Die Thematiken – natürlich Fantasy, utopische Literatur, Cyberpunk, aber auch Spionage spielte in einigen Büchern eine Rolle. Daneben schuf er mehrere Liederzyklen, unter denen der „Бродячий“ цикл und Морской цикл vermutlich am bekanntesten sind.
Und heute? Die unruhigen Wanderjahre mag Wasiljew hinter sich gelassen haben, doch die Schriftstellerei hat er noch lange nicht an den Nagel gehängt.
Das DRKI besuchte Wladimir Wasiljew am 29. September 2001 und am 4. Juni 2004.